All „inklusiv“ – Wurde aber auch Zeit!
Kleiner Hinweis vorweg: Dieser Beitrag soll vor allem Bewusstsein und Verständnis für Barrierefreiheit im digitalen Raum schaffen – mit Fokus auf Webdesign. Ich kratze hier nur an der Oberfläche eines riesigen Themas, aber besser irgendwo anfangen als gar nicht, oder?
Solltest du offizielle und weitere Informationen zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz suchen, findest du diese auf der offiziellen Seite barrierefreiheit-dienstekonsolidierung.bund.de.

Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) – Was du wissen musst
Hinter diesem sperrigen Begriff steckt eines der wichtigsten digitalen Themen 2025. Was bedeutet es? Wen betrifft es? Und was heißt das konkret für Websites und Online-Shops? Schauen wir uns das mal genauer an.
BFSG – Was ist das?
Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (oder einfach BFSG, weil sich das ausgeschrieben echt keiner freiwillig jedes Mal antut) soll digitale Produkte und Dienstleistungen für alle zugänglich machen. Klingt längst überfällig – ist es auch! Denn bisher war Barrierefreiheit im Web eher ein „Nice-to-have“ als eine klare Anforderung.
Ab dem 28. Juni 2025 gilt: Websites, Online-Shops, Apps, Software, Geldautomaten, Fahrkartenautomaten, E-Books und digitale Dokumente (z. B. PDFs) müssen barrierefrei sein. Keine Formulare, die nur mit der Maus bedienbar sind. Keine Texte, die im Hintergrund verschwimmen. Und keine Websites, die Screenreader in den Wahnsinn treiben.
Wen betrifft das?
Jetzt kommt der Haken: Verpflichtet sind vor allem öffentliche Einrichtungen und größere Unternehmen, die digitale Produkte oder Dienstleistungen anbieten oder verkaufen. Kleine Unternehmen (unter 10 Mitarbeitern und 2 Millionen Euro Umsatz) sowie private Websites und Blogs sind ausgenommen.
… Also Datenschutz für alle, aber Inklusion nur für manche? Naja…
Ob das BFSG in Zukunft auf alle Websites ausgeweitet wird, bleibt abzuwarten. Aber mal ehrlich: Man muss nicht erst gesetzlich dazu verpflichtet sein, um etwas Sinnvolles zu tun.
Warum Barrierefreiheit auch ohne Pflicht sinnvoll ist
Barrierefreiheit ist weder Hexenwerk noch unnötiger Mehraufwand – im Gegenteil! Sie bringt einige Vorteile mit sich:
✅ Mehr Menschen erreichen – weil alle mitmachen können
✅ Bessere Benutzerfreundlichkeit – das hilft auch dir selbst
✅ SEO-Vorteile – Suchmaschinen lieben gut strukturierte Inhalte
✅ Rechtssicherheit – Frühzeitig barrierefrei sein, bevor es Pflicht wird
Anstatt den nächsten überflüssigen Schnickschnack in deine Website einzubauen, warum nicht einfach mal ein paar echte Hürden beseitigen? Damit hebst du dich garantiert von der Masse ab!
So testest du (d)eine Website auf Barrierefreiheit
Jetzt wird’s praktisch: Wie barrierefrei ist deine Website? Mach den Selbsttest!
1. Farben & Kontraste – Erkennbar oder Augenzusammenkneifen?
Schau dir deine Website an. Stell dir vor, du hättest eine Sehschwäche – sind Texte und Buttons gut erkennbar? Viele Websites versagen hier, weil Design über Funktionalität gestellt wird.
👉 Tipp: Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband stellt dazu ein Tool zur Verfügung. Mit deren Kontrastrechner kannst du das in Sekunden testen. Hier geht’s zum Kontrastrechner.
2. Tastatur-Navigation – Kommst du ohne Maus klar?
Drücke die Tab-Taste und navigiere dich nur mit der Tastatur durch deine Website.
• Erreichst du alle wichtigen Bereiche?
• Siehst du immer, wo du dich gerade befindest? Falls nicht: Optimierungsbedarf! Nicht jeder kann (oder will) eine Maus nutzen.
3. Bilder & Alternativtexte – Was, wenn man sie nicht sieht?
Hover mal mit der Maus über ein Bild. Wird eine Beschreibung angezeigt? Falls nicht, fehlt vermutlich der Alternativtext – wichtig für Screenreader und praktisch, wenn Bilder nicht laden.
4. Überschriftenstruktur – Wildes Chaos oder klarer Aufbau?
- H1 (Hauptüberschrift) nur einmal pro Seite.
- H2-H6 logisch gegliedert.
- Wenn du die Größenunterschiede nicht erkennst, stimmt was nicht.
5. Schriftarten – Stylisch oder schwer lesbar?
Handgeschriebene Schriften sehen schick aus, sind aber oft schlecht lesbar. Viele haben schon bei „normalen“ Schriften Probleme – zum Beispiel, wenn der Schriftschnitt zu eng ist oder Serifen das Lesen erschweren.
Barrieren beseitigen – Wo fängt man an?
Einfache erste Schritte:
✅ Alt-Texte ergänzen
✅ Überschriften strukturieren
✅ Kontraste anpassen
✅ Verständliche Sprache nutzen
Diese Maßnahmen kosten nur Zeit, bringen aber sofort Verbesserungen – auch fürs SEO.
Leichte technische Lösungen: Einige Barrieren lassen sich mit Plugins oder Tools beheben, die Barrierefreiheitsoptionen bieten. Diese kleinen Buttons zum Aktivieren von Kontrastmodi oder größerer Schrift hast du sicher schon mal gesehen – klick doch beim nächsten Mal auf einen drauf!
Fortgeschrittene Maßnahmen: Wer tiefer einsteigen will, sollte testen, wie gut Screenreader mit der eigenen Website klarkommen. Auch die alternative Bedienung ohne Maus oder Touch muss problemlos funktionieren. Hier helfen zum Beispiel sogenannte ARIA-Labels und ein sauberer Code.
👉 Bonus-Test: Am Handy mal versuchen, eine Seite wie sonst ein Bild zu zoomen. Geht nicht? Auch das ist eine Barriere!
Lass uns das Web besser machen – für alle!
Auch wenn meine Website noch nicht zu 100 % barrierefrei ist, arbeite ich ständig daran, sie weiter zu verbessern – wann immer die Zeit es zulässt. Ich kenne die bewährten Methoden und setze sie in Projekten um, aber ich bin auch immer neugierig, was der Markt an Innovation zu bieten hat.
Barrierefreiheit ist essentiell – sie macht das Internet für alle besser. Und das kommt nicht nur den Nutzern zugute, sondern auch dir und deinem Projekt. Meld dich bei mir und wir setzen was um!